Friedrich Stix

Straßenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1895    † 1943

 

Lebenslauf

Friedrich Stix wurde am 2.2.1895 in Wien geboren. Er war Straßenbahner. 1919 schloß er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und dem republikanischen Schutzbund an. Von 1933 - 1934 war er im Fürsorgerat in Wien-Alser­grund. 1935 wurde er wegen Sammlung von Unterstützungsgeldern für entlassene Schutzbündler zu 4 Monaten Polizeiarrest verurteilt.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 9. 10. 1941 wurde Friedrich Stix verhaftet und am 8. 12. 1942 gemeinsam mit Josef Friedl, Josef Krčmarik, Ludwig Kupsky, Johann Plocek und Leopold Slaby (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 30.3.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„In der zweiten Hälfte des Jahres 1938 wurde der Angeklagte Stix von Plocek als Mitglied der KP-Zelle im Bahnhof Brigittenau geworben. (…) Im Dezember 1940 erklärte sich Stix auf Anregung Ploceks damit einverstanden, dass die kassierten Beiträge der Zelle im Bahnhof Floridsdorf zur Verfügung gestellt wurden. Er wusste, dass u. a. auch die Ehefrau des in Haft befindlichen Kommunisten [Karl] Hubacek von der Betriebszelle Floridsdorf unterstützt werden sollte. Im Laufe seiner Tätigkeit wurde ihm auch bekannt, dass außer ihm die Angeklagten Slaby und Kupsky als Unterkassierer in der Zelle tätig waren und der Angeklagte Krčmarik Verbindung zu einer übergeordneten KP-Stelle hielt.“

Gedenktafel, Denkmal

Sein Name steht auf der 1946 enthüllten Gedenktafel am Straßenbahn-Betriebsbahnhof Brigittenau (Wien 20, Wexstraße 13-15); ebenso auf dem 1953 enthüllten Denkmal am Straßenbahn-Betriebsbahnhof Erdberg (Wien 3, Erdbergstraße 202).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


Porträt teilen